Nazi-Sekte

Heil Dir, Irminsul! Wenn man als Esoteriker was auf sich hält, dann gründet man nicht nur irgendeinen Klimm-Bimm-Spiritualismus, dann gründet man eine waschechte Nazi-Sekte. Schon der alte Rudolf Steiner hat es gewusst: Die Menschen sind irgendwie unterschiedlich. Von Wurzelrassen und natürlichen Hierachien ist da die Rede – da ist der Sprung zum gestandenen Nazi dann auch nicht mehr weit.

Das beste an einer Nazi-Sekte ist: Man muss sich nicht mehr mit irgendwelchen pseudowissenschaftlichen Begründungen aufhalten. Der Mensch ist eben Teil der gigantischen Natur. Und wer als Angehöriger der stolzesten aller Rassen, der weißen Rasse, geboren wird, ist durch sein Karma dafür vorherbestimmt. Der ewige Kreislauf von Mutter Erde hat ihn dazu auserkoren. Gerne auch bunt vermischt mit Odin, Thor und irgendwelchen anderen, altgermanischen Gottheiten. Wichtig ist, dass man irgendwie die Unterschiede zwischen den Menschen betont. Und dass es nicht gut ist, wenn die sogenannten Rassen sich miteinander vermischen. Eine Nazi-Sekte tritt für die Reinheit ein. Dafür, dass wir gefälligst in dem Urschleim bleiben, aus dem wir gekrochen sind.

Eine gewisse Helena Petrovna Blavatsky hat das schon im 19. Jahrhundert gesehen – und von ihr ausgehend hat sich die ganze Nazi-Esoterik entwickelt, die heute blüht und gedeiht. Blut und Boden, Karma und Meditation – das ist der Stoff, aus dem Du als Guru eine mächtige Herrenrassen-Sekte gründen kannst.

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